Wie viele Takte dauert es, eine Reise rund um den Globus zu bestreiten? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, begaben sich am 18. März insgesamt 22 junge Entdecker des Jugendorchesters und 49 bewanderte Weltenbummler des Jungen Orchesters Kreuzau auf den weiten Weg in ferne Länder. Ausgehend vom Heimatort Kreuzau startete das Jugendorchester pünktlich um 19:00 Uhr Ortszeit mit einem Interkontinentalflug und Kapitän Raik Weidemann in das Konzert, mit einer ersten musikalischen Zwischenlandung in Amerika. Bei fulminanten Big Band-Sound durch Glenn Millers „Little Brown Jug“ konnten sich die Zuhörer schon einmal für das danach folgende Flanieren auf den „Champs Elysées“ einstimmen. Reif für die Insel ging es weiter in die englische Hauptstadt London. Den Facettenreichtum dieser Stadt umzeichnete das Jugendorchester klangvoll mit einer Gegenüberstellung von Queens Klassiker „Bohemian Rhapsody“ und dem Popsong „Viva La Vida“ von Coldplay. Nach einem kurzen Zwischenstopp und der Übergabe des musikalischen Kompasses an Jonneke Hanssen-Moerke kehrte das Junge Orchester Kreuzau dem städtischen Überfluss für fünf musikalische Sätze den Rücken und ließ die Zuhörer mit dem Werk „Dakota“ tief in die indigenen Südstaaten der USA eintauchen. Bevor das letzte Wölkchen der Friedenspfeife verflogen war, fand man sich schon zusammen mit einem „American in Paris“ wieder. Das JOK steuerte dabei hörbar sicher durch waghalsige Situationen auf dem von Gershwin komponierten Stadtrundgang. Nach kurzen Zwischenstopps in Brüssel und Portugal ging es für Musiker und Zuhörer auf Jule Vernes musikalische Abenteuerreise „In 80 Tagen um die Welt“. Dabei im Ohr stets das Ticken der Uhr, bis zum Zieleinlauf unter Big Bens Glockenschlägen. Zeit zum Durchatmen blieb dem Orchester nur kurz, da mit „Lawrence of Arabia“ bereits der Duft von Curry in der Luft lag und malerische Landschaften vor dem geistigen Auge der Zuhörer vorbeizogen und Elefanten in hörbare Nähe kamen. Das von Bill Joel im Stück „Leningrad“ beschworene Band der Freundschaft bewegte 1960 vier pilzköpfige Briten dazu, eine der erfolgreichsten Bands der Musikgeschichte zu gründen. Mit „Brilliant Beatles“ stellte sich diese Erfolgsstory mit Ohrwurmgarantie dar. Obwohl das Junge Orchester das mit knapp 400 Gästen ausverkaufte Konzert in der Kreuzauer Festhalle bereits zu diesem Zeitpunkt als überaus erfolgreichen Abend verbuchen konnte, folgte mit „Os Passaros do Brasil“ ein weiterer musikalischer Höhepunkt, mit dem – unter exotischem Vogelgezwitscher – das Blut zu Sambarhythmen noch einmal zum Kochen gebracht wurde. Während Max Fechler (35 Jahre), Jasemin Güster (10 Jahre) und Yannick Hüttl (10 Jahre) für ihre Mitgliedschaft mit entsprechenden Auszeichnungen dekoriert wurden, schmückten hunderte an die Zuhörer verteilte Tulpen (aus Amsterdam) zu passenden Klängen den Saal. Unter nicht enden wollenden Applaus wurde die musikalische Weltreise in 80 Takten für den heutigen Abend als beendet erklärt. Doch keine Sorge, der musikalische Sommerurlaub steht für den 20. Juni 2023 in Form des Sommerabend Konzerts des Jungen Orchesters Kreuzau bereits auf der Flugauskunftstafel angeschlagen.